Innovationsfähigkeit im Mittelstand: Steigerung und Förderung der Innovation
Warum Innovationsfähigkeit im Mittelstand entscheidend ist
Die Innovationsfähigkeit im Mittelstand ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. In einer sich ständig verändernden Wirtschaft müssen kleine und mittlere Unternehmen ihre Innovationstätigkeit kontinuierlich weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch stehen viele Mittelständler vor Herausforderungen wie begrenzten Ressourcen, Fachkräftemangel oder fehlender Innovationsförderung.
Eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn zeigt, dass die Innovationskraft vieler mittelständischer Unternehmen in der Vorperiode 2019–2021 stagnierte. Das Innovationsniveau in Deutschland bleibt zwar auf einem hohen Stand, doch gerade im Mittelstand sind Investitionen in Forschung und Entwicklung essenziell, um langfristig erfolgreich zu sein.
Dieser Ratgeber gibt einen Überblick über die Bedeutung der Innovationsfähigkeit, typische Herausforderungen für mittelständische Unternehmen sowie praxisnahe Strategien zur Förderung von Innovationen.

Innovationsfähigkeit im Mittelstand: Definition und Bedeutung
Was bedeutet Innovationsfähigkeit?
Der Begriff Innovationsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Geschäftsmodelle zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Besonders für mittlere Unternehmen ist dies ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.
Laut dem IfM Bonn gibt es mehrere zentrale Kriterien für die Innovationskraft von mittelständischen Unternehmen. Dazu gehören die Eigentumsverhältnisse, die Unternehmensleitung sowie die Größe und Organisationsstruktur des Unternehmens.
Die Einheit von Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko spielt dabei eine wesentliche Rolle, da die wirtschaftliche Existenz und die Unternehmensführung eng miteinander verbunden sind und die Geschäftsführung an allen relevanten unternehmenspolitischen Entscheidungen Verantwortung übernimmt. Kleine und mittlere Unternehmen verfügen häufig über eine hohe Unabhängigkeit, was ihnen schnelle Entscheidungswege ermöglicht.
Bedeutung von Innovationen für den Mittelstand
Innovationstätigkeit ist nicht nur für Konzerne, sondern insbesondere für den Mittelstand essenziell. Unternehmen, die aktiv Neuerungen in ihre Geschäftsprozesse integrieren, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit, verbessern ihre Produkte und Dienstleistungen und erhöhen ihre Umsätze.
Der Begriff Mittelstand hat im deutschsprachigen Raum unterschiedliche Bedeutungen und Eigenschaften, die von der Gesamtheit der kleinen und mittleren Unternehmen in verschiedenen Regionen, darunter auch die Schweiz, abhängen.
Laut der KfW zeichnen sich innovative Mittelständler durch ein überdurchschnittliches Wachstum aus. Unternehmen, die regelmäßig in Forschung und Entwicklung investieren, sind widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Krisen, da sie sich schneller an veränderte Marktbedingungen anpassen können. Zudem wirkt sich eine hohe Innovationskraft positiv auf das Employer Branding aus und hilft dabei, qualifizierte Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen.

Herausforderungen für die Innovationsfähigkeit im Mittelstand
Trotz der hohen Innovationskraft vieler mittelständischer Unternehmen gibt es mehrere Herausforderungen, die Innovationen behindern.
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Fachkräftemangel erschwert die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter mit den notwendigen Fähigkeiten zur Entwicklung neuer Ideen.
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Begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen erschweren Investitionen in Forschung und Entwicklung.
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Fehlende Informationen über Innovationsförderung durch staatliche Programme führen dazu, dass Fördermöglichkeiten nicht genutzt werden.
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In vielen Familienunternehmen fehlt eine etablierte Innovationskultur, da Entscheidungswege traditionell geprägt sind.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, sind gezielte Innovationsstrategien erforderlich.

Strategien zur Steigerung der Innovationsfähigkeit im Mittelstand
Aufbau einer Innovationskultur im Unternehmen
Eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur ist die Basis für eine erfolgreiche Innovationsstrategie. Die Unternehmensleitung muss Offenheit für neue Ideen fördern und klare Prozesse zur Umsetzung von Innovationsprojekten etablieren. Zu den zentralen Elementen einer erfolgreichen Innovationskultur gehören:
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Die Integration von Innovationsprozessen in den Arbeitsalltag
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Die Förderung kreativer Mitarbeiter durch gezielte Programme
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Die Einführung eines strukturierten Ideenmanagements
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Eine Fehlerkultur, die Innovation als kontinuierlichen Verbesserungsprozess versteht
Zusammenarbeit mit externen Partnern zur Innovationsförderung
Kooperationen mit Hochschulen, Forschungsinstituten und Start-ups sind für kleine und mittlere Unternehmen eine effektive Möglichkeit, Innovationskraft aufzubauen. Öffentliche Programme bieten Unterstützung bei der Umsetzung von Innovationsvorhaben.
Ein weiteres wichtiges Instrument sind Veranstaltungen wie Mittelstandsforen oder Innovationskonferenzen. Diese Plattformen ermöglichen es mittelständischen Unternehmen, sich mit anderen Firmen auszutauschen und wertvolles Wissen zu gewinnen.
Digitalisierung als Treiber der Innovationsfähigkeit
Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle bei der Steigerung der Innovationskraft im Mittelstand. Investitionen in digitale Technologien ermöglichen die Optimierung von Prozessen und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
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Automatisierung in Produktion und Verwaltung reduziert Kosten und erhöht die Effizienz.
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Künstliche Intelligenz kann Innovationsprozesse unterstützen, indem sie große Datenmengen analysiert und neue Muster erkennt.
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Cloud-Technologien ermöglichen die flexible Skalierung von Geschäftsprozessen und die bessere Vernetzung mit externen Partnern.
Digitale Innovationen sind nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen ein wesentlicher Faktor zur Zukunftssicherung.

Fördermöglichkeiten für mittelständische Unternehmen
Staatliche Innovationsförderung für den Mittelstand
Für kleine und mittlere Unternehmen gibt es zahlreiche Förderprogramme, die finanzielle Unterstützung für Innovationsprojekte bieten.
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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet Förderprogramme für Forschung und Entwicklung an.
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Die KfW stellt Innovationskredite bereit, die Investitionen in innovative Technologien erleichtern.
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Auf regionaler Ebene gibt es verschiedene Programme zur Innovationsförderung, die speziell auf Mittelständler zugeschnitten sind.
Best Practices: Erfolgreiche Innovationsprojekte im Mittelstand
Digitalisierung eines Familienunternehmens
Ein mittelständisches Unternehmen aus der Metallverarbeitung konnte durch die Einführung einer digitalen Fertigungslinie seine Produktionsgeschwindigkeit um 30 Prozent erhöhen und gleichzeitig die Kosten um 20 Prozent senken.
Nachhaltigkeitsinnovation als Wettbewerbsvorteil
Ein deutsches Unternehmen entwickelte ein innovatives Recyclingverfahren für Kunststoffprodukte und konnte sich dadurch erfolgreich in einem neuen Marktsegment etablieren.

Innovationsfähigkeit als Schlüssel zur Zukunftssicherung
Die Innovationsfähigkeit im Mittelstand ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung von Unternehmen. Trotz Herausforderungen wie Fachkräftemangel und begrenzten Ressourcen gibt es zahlreiche Strategien zur Innovationsförderung.
Eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur, die Nutzung externer Kooperationen und gezielte Investitionen in Digitalisierung sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Staatliche Förderprogramme und Netzwerke bieten zusätzliche Unterstützung.
Unternehmen, die aktiv an der Steigerung ihrer Innovationskraft arbeiten, sichern sich langfristige Wettbewerbsvorteile und tragen zur nachhaltigen Entwicklung der deutschen Wirtschaft bei.

FAQ: Innovationsfähigkeit im Mittelstand – Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter Innovationsfähigkeit?
Die Innovationsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, kontinuierlich Innovationen zu entwickeln und erfolgreich am Markt zu etablieren. Dazu gehören die Einführung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse. Besonders in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist die Innovationstätigkeit ein entscheidender Faktor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.
Welche Probleme hat der Mittelstand?
Der deutsche Mittelstand steht vor mehreren Herausforderungen, die seine Innovationsaktivitäten erschweren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Fachkräftemangel eine der größten Hürden darstellt. Hinzu kommen begrenzte finanzielle Ressourcen, fehlendes Know-how in Forschung und Entwicklung sowie mangelnde Förderung durch staatliche Programme wie die KfW oder das BMWK.
Was zeichnet den Mittelstand aus?
Der Mittelstand zeichnet sich durch spezifische Merkmale aus, die ihn von großen Konzernen unterscheiden. Laut dem Mittelstandsbegriffes zählen dazu:
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Hoher Anteil an Familienunternehmen mit direkter Einflussnahme der Eigentümer
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Mittelgroße Unternehmensgröße mit begrenzter Beschäftigtenzahl
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Flache Organisation und schnelle Entscheidungswege
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Starke regionale Verwurzelung und Fokussierung auf langfristige Nachhaltigkeit
Wie innovativ sind deutsche Unternehmen?
Laut aktuellen Statistiken und einer Pressemitteilung des BMWK ist die Innovationskraft deutscher Unternehmen hoch, aber ausbaufähig. Während einige Mittelständler regelmäßig neue Neuerungen hervorbringen, fehlt es anderen an den notwendigen Ressourcen. Der Anteil von Unternehmen mit kontinuierlicher Innovationstätigkeit schwankt je nach Branche und Größe.
Was versteht man unter Innovationskraft?
Der Begriff Innovationskraft bezeichnet das Potenzial eines Unternehmens, neue Ideen in marktfähige Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu verwandeln. Eine starke Innovationskraft setzt eine innovationsfreundliche Leitung, gezielte Investitionen in Forschung und Wissen sowie eine langfristige Strategie voraus.
Die Innovationsbereitschaft beschreibt die Offenheit eines Unternehmens oder einer Persönlichkeit, neue Technologien, Methoden oder Geschäftsmodelle zu übernehmen. Hohe Innovationsbereitschaft ist ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld.